Des Herren Weltenblick

Des Herren Weltenblick wurde auch geprägt durch Wolldecken, die, mit Wäscheklammern an einem kleinen Tisch befestigt, eine Ausblickshöhle bildeten. In dieser Ausblickshöhle sitzend, konnte er als Bub in die Zimmerwelten sehen. Er sah durch den Lichtspalt zwischen den herabhängenden Wolldecken, roch die Buntstifte, mit denen er die Tapetenwand unter dem Tisch bemalt hatte und das Bohnerwachs, mit dem der Dielenboden bearbeitet worden war. Noch heute verbindet er sehen mit riechen und umgekehrt intensiviert er seine Seherfahrungen mit Gerüchen. Leise saß er oft stundenlang unter diesem, mit Wolldecken …

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Feder

Nachdem er mit der Feder geschrieben hatte und sich erfreut, wie er seine Schrift auch zur Schatzsuche im Innersten gebrauchen kann, schrieb der Herr nun doch wieder mit der Tastatur. Das scheint länger zu gehen und beschäftigt auch beide Hände. Vielleicht sollte er auch links mit der Feder schreiben und in umgekehrte Richtung, damit die Betrachtung der Konstruktionen aus mehreren Perspektiven erfolgt.

TV

Gott sei dank muss ich nicht Fernsehen — der soundtrack reicht mir schon. Entweder die überdeutliche theatralische Sprache oder lautes Geballere und Schreie, die in der Ausdrucksstärke miteinander wetteifern. Dieses TV bildet visuell und auditiv einen kleinen Ausschnitt der Welt ab, verlangt gleichzeitig als Repräsentation des Weltgeschehens zu gelten. Fast alle Signale sind verfälscht. Schmerz und Lust, gespielte Gefühle, Intellekt, gespieltes Denken. Der Sokrates des Platon spricht im Staat von der dritten Welt. Die erste sei die Idee (zum Beispiel des Tisches), die zweite die Handwerkskunst (die …

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