Wortwechsel 6

Erst vor einigen Wochen war mir in meinem Sprachverhalten mein häufiger Gebrauch des Wörtchens „halt“ aufgefallen. Daraufhin hatte ich auf meine körperlichen Reaktionen geachtet, die sich verwirklichten, wenn ich im schwäbischen Idiom von „es ist halt so, dann machen wir es halt so, ich habe halt gedacht …“ sprach. Innerlich zurückgewichen war ich, hatte kurz den Atem angehalten, Handbewegungen verändert, mehr nach unten gestikuliert, meinen Blick nach innen fokussiert, auf die Sache, die ich festhalten wollte. Aus Bewegungen hatte ich mich heraus gehalten, war weniger gelaufen, umhergegangen, …

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Wortwechsel 5

„Halt“ war in den Jahren 2020 und 2021 in vielen Variationen zur Lieblingsvorschrift geworden. Abstand halten, sich an wöchentlich neue Regeln halten, Hausarrest einhalten, sich von Versammlungen fern halten. Eine Begleiterscheinung in den vielen pandemischen Veranstaltungen war das Anhalten bisheriger Lebensarten. Krisenbewältigung durch Einschränkung und Begrenzung. Halt, hier geht es nicht um eine Beurteilung, nicht um richtig oder falsch, es geht um eine Betrachtung von Wirkungsweisen im veränderten Sprachgebrauch. Ob diese Veränderungen nötig oder unnötig sind, steht nicht zur Diskussion, hier soll erkannt werden, wie Sprachgebrauch wirken …

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Wort wechseln 4

Allerdings vergessen wir bei aller Sorge um das Wohlergehen anderer Menschen, die wir sprachlich in ihren Handlungen begleiten, deren Bewegungsformen wir kommentieren, dass wir selbst hören, was wir reden. Mit unserer Sprache suggerieren wir nicht nur Verhaltensänderungen für andere, wir hören uns sprechen, verstehen in den meisten Fällen auch, was wir sagen und reagieren selbst auf unsere Worte. Wir tun das, ob wir wollen oder nicht, suggerieren uns selbst Verhaltensweisen. Sprache als Suggestion, als Verhaltensvorschlag für andere, heißt auch Sprache als Selbstsuggestion. Fortsetzung folgt.

Wort wechseln 3

Wir gefallen uns im Glauben, dass Sprache vor allem für andere Menschen da sei. Damit diese anderen Anweisungen bekommen können, die zu befolgen sind, damit wir etwas sprachlich klären können (wir müssen reden). Wir warnen Kinder vor Gefahren und rufen „Halt“, wenn ein Kind ohne Umsicht auf eine Straße rennen will. Mit dem Wörtchen „Halt“ sollen Bewegungsformen beendet werden. Fortsetzung folgt.

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