Wie hat sich das NLP-Practitionertraining entwickelt?
Ein subjektiver Bericht von Franz Stowasser
Seit ca. 20 Jahren gebe ich NLP Practitioner Trainings und habe in dieser Zeit mit viel Kreativität und Experimentierfreudigkeit eine Vielfalt von didaktischen Konzepten erprobt. Das ging selbstverständlich immer nur in Bezug auf und in direktem Kontakt mit den Seminarteilnehmern.
Ich erinnere mich, dass zu Beginn meiner Trainerzeit die Neugierde der Seminar Teilnehmer auf Neues und Unfertiges sehr groß war (sicher war auch ich neu und unfertig). Experimente waren gewünscht, in möglichst wenig Zeit sollte viel Unerwartetes passieren. Die zentrale Frage war: „Kann das überhaupt funktionieren?“
Dann wurde es etwas ruhiger, solide Anwendungen waren gefragt.
Danach kam eine Zeit in der perfekte Seminarunterlagen eingefordert wurden. Der Junfermann Verlag entdeckte eine Marktlücke und die NLP Welt publizierte ein schönes Buch nach dem anderen, die Ansprüche an die Seminarunterlagen stiegen. So war es nur noch ein kleiner Schritt, zum Wunsch, alles schon copierfertig oder besser noch als *.* Datei zur Verfügung zu haben, damit die Handbücher direkt in den eigenen Seminaren verwendet werden konnten. Berater, Trainer und Lehrer bekamen „Kundendruck“, sich doch auch mit NLP zu beschäftigen und Ärzte, Heilpraktiker, Pflegerinnen und Pfleger begannen verstärkt, sich in Practitioner Seminaren und Gesundheitsprogrammen neu zu orientieren. Neue Verbände wurden gegründet und das mancherorts etwas schräg geratene Image des NLP wieder gerade gerückt.
So entwickelte sich eine Haltung des Durchreichens. Immer mehr Teilnehmer wollten keine Veränderungen für sich, auch nicht unbedingt Veränderungen für andere, sie interessierten sich vor allem für gut strukturierte Konzepte, die sie an Mitarbeiter und diese dann direkt weiter an die Kunden geben konnten. Manche Seminarteilnehmer begriffen sich als Transferinstanzen die das Gehörte, Erlebte und Gesehene direkt an Mitarbeiter weiterbeamen wollten. Wie gesangt, eine Tendenz, die ich wahrzunehmen meine, keine Wahrheit. Es gibt nach wie vor viele Neugierige und Experimentierfreudige, Sprachfaszinierte und freudig Anwendende Practitioner.