In der sozialen Interaktion und im Umgang mit uns selbst lassen sich Muster wahrnehmen. Muster sind Sprech- und Verhaltensweisen, die sich in ähnlicher Gestalt häufig wiederholen. Wir ändern unsere Muster von Zeit zu Zeit, sind damit allerdings manchmal nicht schnell genug. Ist das der Fall, dann empfinden wir die Notwendigkeit einer Veränderung umso dringender. Wenn wir lernen, unser neurologisches System auch mit Hilfe anderer Menschen zu befragen, so können wir solche Muster erkennen und nach unseren eigenen Wünschen verändern und nutzen.
Partnerschaftliches Zusammenwirken bietet beim Erkennen von Mustern viele Chancen. Mein Partner, meine Partnerin sieht und hört mich auf eine ganz andere Art als ich mich selbst. Zwischen meiner Selbstwahrnehmung und der Fremdwahrnehmung durch einen Partner entstehen Unterschiede. Diese Unterschiede machen Muster sichtbar. Es ist sinnvoll, davon auszugehen, dass wir Muster benutzen, nicht, dass unsere Subjektivität daraus bestünde. Es ist wenig hilfreich, ein Muster mit dem Subjekt einer Person gleichzusetzen, im Gegenteil, ein solches Gleichsetzen verhindert Möglichkeiten die Muster zu ändern. Wenn wir Menschen hingegen mit ihren Verhaltensmustern identifizieren, dann ist eine gute Veränderungsarbeit sehr schwer, oft unmöglich. Personen mit ihrem Verhalten gleichzusetzen nimmt uns die Möglichkeit, Verhalten als Folge eines verwendeten Musters zu sehen. Muster können variiert werden, Identitäten nicht.
In der unternehmerischen Führungspraxis und nicht nur dort wurden allerdings immer noch Führungs-prinzipien angewendet, die auf der Gleichsetzung von Persönlichkeit und Verhalten beruhen. Fast alle Tests in den Personalbüros basieren auf Persönlichkeitstests. Diese Tests behaupten, sie könnten Persönlichkeit definieren und darstellen. In Unternehmen und Firmen entstand auch deshalb in den letzten Jahrzehnten ein Klima des Halbwissens und ein Aufschwung der Schnellpsychologie. Mitarbeiter schätzten sich oft nach einem 2-Tagesseminar in ihren Persönlichkeiten ein. Das brachte mehr Schaden als Nutzen, lenkte vom täglichen Arbeiten ab.