Glauben heute

Ich glaube, dass es sinnvoll wäre, sich im neuen Jahrzehnt nicht so sehr auf den Glauben zu verlassen ;-) Wobei ich nicht genau weiß, was unter „sinnvoll“ verstanden werden soll. Vielleicht, mit den Sinnen aufnehmen? Oder, einer Betrachtung einen Sinn geben? Da stellt sich dann die Frage, welchen Sinn? Den Tastsinn vielleicht? So sollten wir das neue Jahr ertasten, uns herantasten an all die Möglichkeiten, Neues entdecken und Perspektiven erweitern. Die Macht des Glaubens, auch des guten Glaubens, liegt unter anderem darin, dass er zeitlos gestaltet wird, so, als sei ein Glaube immer gültig, zu jeder Zeit, unterliege selbst also keiner Zeit. Das erleichtert uns. Denn in unserer täglichen sinnlichen Erfahrung erscheint nichts zeitlos und sogar wir selbst enden. Wenn wir wenigstens glauben, so meinen wir uns über das Ende hinwegzudenken. Da jedoch unsere Sinne andere, gegenteilige Nachrichten geben, uns merken lassen, wie wir altern, wie anderes um uns herum zerfällt und Neues entsteht, werden wir manchmal unsicher. Die Energie dieser Unsicherheit investieren wir dann wieder in noch festeren Glauben. Rettung kommt durch den amerikanischen Film „Trainingsday“. Dort lernt der interessierte Betrachter, dass es nicht auf Tatsachen, sondern auf Evidenzen ankommt. Wie eine Situation erscheint und wie sie sich nach zweiwertiger Logik ereignet haben könnte, kurz was glaubhaft erzählt wird hat Beweiskraft. Und da behaupten manche Leute, die Zeiten der Märchen seien vorbei.

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