ErSchaffen

Der Herr zeichnet gerne. Im Zeichnen ist es, als erschaffe er etwas neu. Das geht ihm besonders bei Gesichtern so, es ist als erschaffe er ein Gesicht, das leben will. Und mit dem leben wollen wünscht es sich immer mehr Konturen und Dreidimensionalität, es strebt ins Leben und oft kann er gar nicht so schnell zeichnen, wie das Bild leben will. Es genügt auch der Bleistift oder die Kohle, es kann ruhig schwarz – weiß sein, das Bild lebt aus der Tiefe, das es mit jedem Strich gewinnt. Dieses Erschaffen könnte in der Religion zur Vorlage Gottes gedient haben. Als die Menschen begannen, sich zeichnerisch darzustellen, hatten sie ziemlich schnell die Perspektive entdeckt. Dann war es die Entdeckung der Machthaber, diese Perspektive für sich zu beanspruchen und sie den Beherrschten vorzuenthalten. So konnten diese nur noch wenig erschaffen, die Mächtigen hingegen viel. Das Erschaffen durch das Zeichnen wirkt schon fantastisch.

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