Dieses Leben kann ich mir nicht versprechen. Wenn ich zurückschaue, hatte ich so viele Leben und denke, dass dieses jetzt auch nicht lange halten kann – sicher wird es schon nächste Woche von einem anderen abgelöst.
Viele Leben, vor und hinter Worten. Dieses sitzen, lesen, Türen hinter Sätzen entdecken, trauern über die unfreiwillige Komik der Ernstgesellschaft. Vielleicht ab und zu mal auf Fahrt gehen, wie morgen an den Bodensee, ins Nebelland.
Anforderungen, die ich mir selbst zurufe: „Franz, mach mal, schreib mal was ordentliches, mach ein schönes Geld mit Deinen Büchern“ und die ich dann beflissentlich selbst überhöre.
Kritiken der Kritiker am Kritiker Kapielski zum Beispiel, er könne viel mehr, nicht nur witzig schreiben, er könne, wenn er nur wolle, so richtig – nur wie das richtig sei und wer denn dann sagt, dass es nun richtig ist, das ist nicht gesagt. Wer definiert richtig? Der Mächtige.
Mächtig, mächtig – das ist richtig, und das ist falsch. Schon in der Schule konnte ich diese Definition nur als Unterhaltungsform zum zwanghaften Verbleib nutzen. Der Schulzeit entkommst Du nicht, also spiel‘ zum Zeitvertreib richtig und falsch. Nachdem ich so 20 Jahre meines Lebens verspielt hatte, fand ich mich selbst auch nirgends mehr. Aber ich hatte Geld gekostet, das war sicher und deshalb konnte ich mich ruhig Investitionsobjekt nennen. Als Investitionsobjekt wiederum konnte ich nicht umhin, mich selbst als förderwürdig zu bezeichnen. Und so kam es, dass ich mich bis heute selbst fördere.